Jetzt gehen die Mieten in Wien durch die Decke
Die Wohnungssuche in Österreich gestaltet sich für viele Wohnungssuchende als anspruchsvolle Herausforderung. Gill Kutsch, die seit drei Monaten auf der Suche nach einer neuen Bleibe ist, betont die Notwendigkeit, extrem schnell zu handeln, idealerweise noch am gleichen Tag eine Wohnung zu besichtigen. Dabei beklagt sie, dass die verfügbaren Optionen entweder stark renovierungsbedürftig zu einem erschwinglichen Preis oder aber überteuert und inadäquat sind.
Mieten: 800 € für 36 Quadratmeter
Gill Kutsch schildert ihre Erfahrungen nach einer Wohnungsbesichtigung, bei der sie auf marode Zustände und überzogene Preise stieß. Ein Beispiel hierfür ist eine 36 Quadratmeter große Wohnung, die bereits 800 € kalt kostet. Sie kritisiert die Unerschwinglichkeit solcher Mieten angesichts eines Nettoeinkommens von 1,6 bis 1,8, was in der heutigen Zeit kaum realistisch sei.
Die Wohnungssituation von Johannes Chici wird ebenfalls beleuchtet. Nach seiner Rückkehr aus Italien aufgrund der Corona-Pandemie suchte er eine preisgünstige Wohnung in Niederösterreich. Den täglichen Pendelweg von drei Stunden nach Wien betrachtet er als untragbar. Obwohl er durchaus passende Wohnungen findet, stellt die finanzielle Belastung durch Mieten von 800 € für 50 Quadratmeter und zusätzliche Maklergebühren eine erhebliche Hürde dar.
Wohnungssuche: Mängel und finanzielle Hürden
Die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche werden noch deutlicher – es gibt vielfältige Probleme mit der aktuellen Wohnsituation. Gill Kutsch beschreibt ihre derzeitige Wohnung als mangelhaft, mit nicht immer funktionierendem Warmwasser, manchmal fehlender Heizung und verschiedenen baulichen Mängeln.
Ein weiteres Problemfeld ist die Geschäftemacherei mit der Not der Wohnungssuchenden. Gill Kutsch berichtet von einem Angebot, bei dem für eine Wohnung mit Wasserschaden und Sanierungsbedarf eine Miete von drei Jahren im Voraus verlangt wurde, was 23.000 € ausgemacht hätte. Solche Praktiken verdeutlichen den hohen Druck und die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt.
Preis-Leistungs-Verhältnis wird als Problem empfunden
Abschließend betont Gill Kutsch ihre Bereitschaft, einen erheblichen Teil ihres Gehalts für eine qualitativ hochwertige Wohnung auszugeben. Sie gibt an, maximal 850 € inklusive aller Nebenkosten zahlen zu können, was die Hälfte ihres Gehalts ausmacht. Die herkömmliche Regel, ein Drittel des Gehalts für die Miete zu verwenden, sei nach ihrer Einschätzung längst nicht mehr realistisch.
Trotz der Schwierigkeiten und Herausforderungen bleibt Gill Kutsch entschlossen, weiterhin die Immobilienplattformen und Anzeigen zu durchforsten, um endlich ein neues, warmes und bezahlbares Zuhause für sich und ihre zwei Katzen zu finden. Der Bericht verdeutlicht somit die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt in Österreich, die für viele Wohnungssuchende zu einem ernsten Problem geworden ist.