“Seven Oceans” – Rekordtaucher Redl plant “reef villages”
Das Zuhause des weltbekannten 11-fachen Weltrekordtauchers Christian Redl ist das Wasser – genauer gesagt der Ozean. Doch während er auf seinen zahlreichen Expeditionen unter Wasser die Schönheit und Vielfalt der Meere erlebte, erkannte er auch die schweren Belastungen, denen unsere Ozeane ausgesetzt sind. Infolgedessen hat Redl ein ehrgeiziges Projekt namens “Seven Oceans” ins Leben gerufen, um aktiv gegen die Zerstörung der Weltmeere anzutreten.
Seven Oceans steht für die sieben Probleme der Weltmeere, die es zu beseitigen gilt
Die offizielle Präsentation des Projekts fand standesgemäß im Haus des Meeres in Wien-Mariahilf statt. Der Tauchprofi listet dabei sieben Hauptprobleme auf, die den Ozeanen zu schaffen machen: Plastikmüll, Überfischung, Sharkfinning, Geisternetze, globale Erwärmung mit dem Korallensterben, Ausbeutung der Tiefsee durch Bohrinseln und die Freisetzung von Giftstoffen durch sich zersetzende Wracks. Doch das Projekt zeichnet sich dadurch aus, nicht nur die Probleme zu benennen, sondern auch konkrete Lösungen anzubieten.
Künstliche Riffe – “reef villges” als Ansatz
In den Fokus des Projekts rückt die Bedeutung von Korallenriffen als Lebensgrundlage für das marine Ökosystem. Redl betont, dass alles Leben im Meer in den Korallenriffen beginnt. Um geschädigte Riffe nach Naturkatastrophen wiederherzustellen, plant seine Organisation den Bau von sogenannten “reef villages” – Metallkonstrukten, die bis zu 30 Meter lang sind. Diese sollen an den Standorten errichtet werden, an denen Tsunamis oder andere Katastrophen die Riffe nachhaltig geschädigt haben. Das Ziel ist es, selbige wieder aufzubauen, damit sich Klein- und Kleinstlebewesen erneut ansiedeln können.
Finanziert werden diese Hilfsprojekte auf innovative Weise. Die Organisation hat eine Bilddatenbank erstellt, in der jeder Fotos spenden kann. Die gesammelten Bilder gehören dann offiziell dem Verein, können jedoch von Zeitungen, Magazinen oder Privatpersonen erworben werden. Die Erlöse aus dem Verkauf fließen direkt in die Finanzierung der Projekte, die darauf abzielen, die Ozeane nachhaltig zu schützen und zu revitalisieren.
Redl betont, dass ein Leben ohne intakte Meere für den Menschen nicht möglich ist. Der Schutz der Ozeane sollte daher auch in Binnenländern wie Österreich dauerhaft hohe Präsenz haben. Er glaubt an die Kraft des Gemeinsamen und betont, dass Umweltschutz nur dann effektiv ist, wenn viele Menschen sich gemeinsam für die Bewahrung der Ozeane einsetzen – vergleichbar mit einem Fischschwarm im Meer.