Klangvoll und skurril: Die Sammlung alter Musikinstrumente des KHM
Die Sammlung alter Musikinstrumente des KHM in der Neuen Burg präsentiert eine faszinierende Zeitreise durch vergangene Epochen, in denen Instrumente wie Hammerklaviere, Geigen und Blechblasinstrumente den damaligen hippen Zeitgeist widerspiegelten, vergleichbar mit heutigen Schlagzeugen, Synthesizern und E-Gitarren.
Alte Musikinstrumente des KHM – teils vom Sperrmüll
Diese Instrumente haben jedoch nicht nur eine musikalische, sondern teils auch skurrile Geschichten, wie das Tafelklavier, ein Pantalon, das im Jahr 2000 von einer Dame auf dem Sperrmüll in Vorarlberg gefunden wurde.
Die Namensgebung des Instruments geht auf den ehemaligen Hackbrettvirtuosen Pantalion Hebenstreit zurück, der am Dresdner Hof tätig war. Das Tafelklavier repräsentiert den Versuch der Mechanisierung eines Hackbretts. Die Restaurierungswerkstätte der Sammlung hat ein Eins-zu-eins- Nachbau des Originalinstruments erstellt, das einen reizvollen Klang erzeugt. Diese Werkstatt in der Sammlung alter Musikinstrumente des KHM ist alles andere als langweilig. Pianisten in vergangenen Zeiten spielten mitunter rüde, und viele Instrumente erlitten Schäden, wie ein Klavier von Josef Dohnal aus dem Jahr 1815, dem ein ganzes Bein fehlte. Dieses wird nun originalgetreu nachgebaut, und die Restaurierungswerkstatt beschäftigt sich intensiv damit.
Die Instrumente großer Namen
Die Sammlung verfügt über einen bedeutenden Bestand an Renaissance- und Barockinstrumenten, darunter solche von Klara Schumann, Franz Liszt, Gustav Maler und Wolfgang Amadeus Mozart. Jedes Instrument erzählt eine Geschichte, so auch eine Geige, die einst dem Vater von Wolfgang Amadeus, Leopold Mozart gehörte. Trotz späterer Modifikationen im 19. Jahrhundert, wie elfenbeinernen Wirbeln und einem veränderten Griffbrett, vermittelt die Geige Parallelen zur heutigen Zeit und zur lebendigen Clubszene im Barock und Klassik.
Das Anliegen der Freunde des KHM: Alte Instrumente wieder zum Klingen bringen
Die Symbiose von Malerei und Musik in der Sammlung offenbart erstaunliche Parallelen zur heutigen Zeit. Die Kunstvermittlung wird durch die lebendige Präsentation alter Instrumente in der Restaurierungswerkstatt unterstützt. Der Verein der Freunde des Kunsthistorischen Museums wünscht, dass diese alten Instrumente auch weiterhin zum Klingen gebracht werden, um die Besucher in die Welt der großen österreichischen Komponisten und ihrer Musik eintauchen zu lassen.