Hofjagd- und Rüstkammer im KHM: Klingenschmiede und modisches Rittertum
Die Hofjagd- und Rüstkammer im KHM Wien eröffnet eine faszinierende Reise in die Welt der Ritter, ihrer Kämpfe zu Fuß und zu Pferd sowie ihrer modischen Erscheinung. Die Ausstellung des Kunsthistorischen Museums präsentiert nicht nur beeindruckende Rüstungen, sondern auch Einblicke in die kriegerische Eleganz vergangener Zeiten.
Dabei fängt sie die martialische Atmosphäre des Mittelalters exakt ein. In dieser Umgebung treten die Ritter auf, hochglanzpoliert und modisch auf dem neuesten Stand, bereit für die härtesten Auseinandersetzungen ihrer Zeit. Musikalisch untermalt wird die Erzählung von einem klaren Ziel: den Gegner zu Fall zu bringen.
Der Fall des Gegners als höchses Ziel – aber mit Eleganz
Ein zentraler Aspekt der Ritterkämpfe war die gezielte Schwächung des Gegners. Ein geschickter Schlag in die Kniekehle genügte, um den Kontrahenten zu Boden zu zwingen. Die Kniekehle wurde daher besonders geschützt, und die Ritter waren darauf bedacht, sich vor dieser Gefahr zu wappnen. In einem Fußkampf, der nicht nur kriegerisch, sondern auch modisch geprägt war, wurden spitze, lange Schuhe durch kuhmäulige Schuhe ersetzt, die sowohl elegant als auch funktional waren.
Trotz der scheinbar brutalen Kämpfe waren die Auseinandersetzungen zwischen den Rittern regelgeleitet. Genau, wie es heute überall sein sollte, gab es damals jedenfalls schon klare Spielregeln, die festgehalten wurden und den Ablauf der Kämpfe bestimmten. Dieser Blick in die Vergangenheit lässt Parallelen zu aktuellen Auseinandersetzungen erkennen.
Die Hofjagd- und Rüstkammer im KHM mit überraschenden Highlights
Das KHM eröffnet eine faszinierende Reise in die Welt der Ritter, ihrer Kämpfe zu Fuß und zu Pferd sowie ihrer modischen Erscheinung. Die Ausstellung präsentiert nicht nur beeindruckende Rüstungen, sondern auch Einblicke in die kriegerische Eleganz vergangener Zeiten.
Ein Highlight der Ausstellung sind die beeindruckenden Handschuhe aus einer Rüstung für den Fußkampf, die dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums wieder nach Wien zurückgekehrt sind. Die metallisch schweren Handschuhe zeugen von der Frage nach dem Tragekomfort einer Rüstung. Überraschenderweise stellt sich heraus, dass ein solcher Handschuh durchaus bequem sein kann, sogar im Vergleich zu einem kratzigen Wollhandschuh.
Die Rüstkammer birgt nicht nur beeindruckende Turnierrüstungen, sondern auch eine Vielzahl anderer Exponate, die den Aufwand rund um die Ritter und ihre Kämpfe verdeutlichen. Zwischen mittelalterlichen und zeitgenössischen Elementen zeigt die Ausstellung, dass modische Trends schon damals eine entscheidende Rolle spielten.
Die Welt der Ritter, ihre festlichen Veranstaltungen und ritterlichen Turniere entfalten sich in der Hofjagd- und Rüstkammer im KHM besonders anschaulich. Die Sammlung bewahrt den weltweit größten Bestand an Turnierrüstungen, die bis heute nichts von ihrem Glanz verloren haben. Die Ausstellung zeigt, dass die Faszination für diese kriegerische Eleganz sowohl im Mittelalter als auch in der modernen Zeit anhält.