Ephesos Museum des KHM: Forschung wird lebendig
Die antike Stadt Ephesos, eine einstige Metropole mit etwa 200.000 Einwohnern, erlangt durch die laufenden Ausgrabungen österreichischer Archäologen internationale Aufmerksamkeit. Das jüngste Highlight der Grabungen ist eine seltene Bronzestatue, die einen Mann beim Ausputzen eines Schabeisens zeigt – eine Szene aus dem antiken Sportleben. Und das angenehmste dabei: Man muss nicht einmal vor Ort sein, um all das hautnah zu erleben – ein Besuch des Ephesos Museums im Kunsthistorischen Museum reicht völlig aus.
Ephesos: Enorme Bedeutung in der Antike
Die Stadt Ephesos, die durch ein Erdbeben im Jahr 262 nach Christus zerstört wurde, befindet sich in der heutigen Türkei. Österreichische Archäologen sind seit über 125 Jahren aktiv an den Ausgrabungen beteiligt und konzentrieren sich vor allem auf die römische Kaiserzeit des ersten und zweiten Jahrhunderts nach Christus. Ephesos, neben Rom und Alexandria eine der größten antiken Städte, beherbergt beeindruckende Überreste wie das so genannte Hafengymnasium, eine ausgedehnte Bade- und Freizeitanlage aus der Römerzeit.
Die Bronzestatue, die man im Ephesos Musem des KHM bewundern kann, ist ein herausragendes Fundstück, das eben im Bereich dieses Hafengymnasiums entdeckt wurde, wo einst eine große Turnhalle und andere Einrichtungen existierten. Die Entdeckung zeigt die Einblicke in das Alltagsleben der antiken Bevölkerung, wobei Sport, Körperpflege und Freizeitaktivitäten eine bedeutende Rolle spielten.
Forschung wird lebendig – im Ephesos Museum des KHM
Die archäologischen Arbeiten in Ephesos dauern bis heute an, und österreichische Forscher haben zusammen mit internationalen Kollegen einen beachtlichen Beitrag zur Erforschung dieser historischen Stätte geleistet. Das Modell der antiken Stadt Ephesos, im Ephesos Museum des KHM präsentiert, verdeutlicht die Größe und Bedeutung dieser Metropole.
Freunde des KHM waren vor Ort
Seit 2015 ist Ephesos als UNESCO-Weltkulturerbestätte anerkannt, was die weltweite Bedeutung der Ausgrabungen unterstreicht. Besonders interessant ist die Verbindung zwischen den Ausgrabungen und Wien. Seit 1895 wurden Funde aus Ephesos nach Wien gebracht, was jedoch heute so nicht mehr stattfindet. Anstattdessen ermöglichte es eine Reise des Vereins der Freunde des KHM nach Ephesos den Mitgliedern, die originalen Schauplätze und Fundstücke zu besichtigen. Die kulturelle und historische Bedeutung von Ephesos bleibt somit nicht nur in der Türkei, sondern auch in Österreich und international erhalten, dank der engagierten Arbeit österreichischer Archäologen und der Unterstützung des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums.