Nette Leit mit Auhof Center-Chef Peter Schaider – Teil 2
Im zweiten Teil von Nette Leit erzählt der Betreiber der Wiener Shoppingcenter „Auhof Center“ und des „Riverside“, wie es funktionieren kann, vom Friseurlehrling zum Besitzer zweier Einkaufstempel zu werden.
Der Weg von ganz unten nach oben
Schaider ist seinen Weg vom Friseurlehrling zum Eigentümer zweier großer Einkaufszentren und einer Friseurkette gegangen – das beeindruckt. Doch was ist sein Erfolgsgeheimnis? „Die Chance, die hat jeder“, so der Unternehmer im Gespräch. Und es sei gar nicht so schwer, diese zu ergreifen. Es wird schnell klar- es ist schlicht harte Arbeit, die ihn dahin gebracht hat, wo er jetzt steht. Das Konzept der heute aktuellen Work-Life-Balance ließe sich damit nicht vereinbaren. Auch Urlaub war für ihn ein seltener Luxus, den er erst ab dem Alter von 55 Jahren in Anspruch nahm. Ihm ist besonders wichtig, dass harte Arbeit nicht in irgendeiner Art und Weise bestraft wird. Das Konzept hinter diesen neuen Trends mache ihn nicht gerade glücklich.
MitarbeiterInnenfeier statt Opernball-Loge
Trotz seines Erfolgs bleibt Schaider bodenständig. Ein Beispiel dafür ist seine Entscheidung, nicht am Opernball teilzunehmen, nachdem er die exorbitanten Kosten für eine Loge erfahren hatte. Stattdessen investierte er das Geld in die Feier zum 40-jährigen Jubiläum seines Unternehmens, um seine Mitarbeiter zu würdigen, denn ” es sollen auch die MitarbeiterInnen etwas davon haben, wenn es der Firma gutgeht”, begründet er dies, weil “sie bringen eine tolle Leistung”.
Peter Schaider: “Jeder Onlinekäufer ist ein Arbeitsplatzvernichter und ein Umweltverschmutzer”
Ein weiterer, bemerkenswerter Aspekt des Gesprächs war Scheiders kritische Haltung gegenüber dem Online-Handel. Er betonte die – seiner Meinung nach oft damit einhergehende – Ausbeutung von Arbeitskräften und die Umweltverschmutzung, die damit einhergehen. Das steuerliche Thema – Stichwort Amazon – ist ihm auch ein Dorn im Auge. Während der Online-Handel florieren mag, warnte Scheider vor den sozialen und ökologischen Kosten, die damit einhergingen. Er hebt den Erlebnischarakter des Offlinekaufs hervor, der ja letztlich auch durch das Drumherum wie der Gastronomie und anderen Annehmlichkeiten entstehe. Die lokale Wirtschaft zu unterstützen und bewusste Entscheidungen beim Einkauf zu treffen ist ihm deswegen ein besonderes Anliegen.