Pensionssystem: Geht uns das Geld aus?
Die Herausforderungen für das österreichische Pensionssystem werden größer, die Perspektiven immer weniger durchschaubar. Lässt sich der “Generationenvertrag”, in dem junge ArbeitnehmerInnen den Pensionisten quasi ihre Pension finanzieren, in Zukunft noch aufrechterhalten?
Pensionssystem: Zahlungen belasten Staat immer mehr
Das österreichische Pensionssystem steht vor großen Herausforderungen, die sowohl die aktuelle als auch kommende Generationen betreffen. Eine wichtige Frage, die sich stellt, ist, wie das System nachhaltig gestaltet werden kann, um die finanzielle Sicherheit der nicht mehr Erwerbstätigen zu gewährleisten und gleichzeitig die Belastung für die jüngere Bevölkerung zu minimieren. Schon jetzt lässt sich das Pensionsmodell nicht mehr über die derzeitigen Beiträge der erwerbstätigen finanzieren, und die betriebliche sowie private Pensionsvorsorge spielt hierzulande kaum eine Rolle.
Anstieg der Bevölkerung im Pensionsalter als Hauptproblem
Der demografische Wandel ist einer der Hauptfaktoren, der das Pensionssystem beeinflusst. Die Zahl der Menschen im Pensionsalter steigt stetig an, während das Verhältnis von Beitragszahlern zu Pensionisten sich verschlechtert. Die Statistik Austria prognostiziert einen Anstieg der Bevölkerungszahl in Österreich gesamt von knapp 9 Millionen im Jahr 2021 auf über 10 Millionen bis zum Jahr 2070. Besonders deutlich ist dabei der Anstieg bei den Personen, die dann im Pensionsalter sein werden – sie werden diesen Berechnungen zufolge dann fast 29% der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Was zahlt der Staat dazu?
Finanziell gesehen wird das Pensionssystem zunehmend belastet. Die staatlichen Zuschüsse zu den Pensionen haben sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt und werden voraussichtlich bis 2070 auf knapp 40 Milliarden Euro steigen. Dies entspricht einem Anteil von 5,6% am Bruttoinlandsprodukt. Um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten, hat die Regierung ein Konzept zur “Aliquotierung” eingeführt, das vorsieht, dass die Inflationsanpassung der Pensionen für jene, die später im Jahr in Pension gehen, reduziert wird. Diese Maßnahme stößt jedoch auf Kritik, da sie insbesondere Frauen benachteiligt und eine Ungleichheit im Pensionssystem verstärken könnte.
Eines ist dennoch klar: Die Diskussion über die Zukunft des Pensionssystems ist hochaktuell. Es ist wichtig, dass die Regierung nachhaltige Lösungen entwickelt, die die finanzielle Stabilität des Systems gewährleisten und gleichzeitig gerecht und ausgewogen sind.