“Mein Chello und ich”: Peter Illavsky rettet das Wienerlied
Das Wienerlied, seit den Tagen von Hermann Leopoldi und Karl Hodina eine Institution, verliert gegenwärtig an Bedeutung. Damit das nicht so bleibt, hat sich Peter Illavsky für eine Konzerttour namens “Mein Chello und ich” entschlossen. Im Cafe Allerhand in Wien-Meidling gab es einen beschwingter Nachmittag, der das Wiener Lebensgefühl ins Zentrum rückte.
Illavsky: Aktives Publikum und Ungezwungenheit erwünscht
Das Wienerlied erlebte an diesem Nachmittag – gemeinsam mit internationalen musikalischen Gästen – eine Wiedergeburt. Das Repertoire konzentrierte sich hauptsächlich auf Lieder aus dem 12. Wiener Gemeindebezirk, da Wien aus 23 höchst unterschiedlichen Bezirken besteht. Im Gegensatz zu klassischen Konzerten, wo strenge Stille herrscht, war hier eine ungezwungene Atmosphäre erwünscht. Das Publikum war eingeladen, mitzusingen und mitzuklatschen. “Man muss solche Dinge veranstalten, man will ja mitziehen, man soll auch mitsingen”, so Ilawsky, der auch als “Paganini des Chellos” bezeichnet wird. Die ungezwungene Atmosphäre sei fester Bestandteil des Wienerliedes.
Das Wienerlied und sein internationaler “Zwilling”
Zusätzlich führte Jacqueline Kopacinski die Gäste auf eine musikalische Reise ins nahe Ausland, wobei die Russische Rhapsodie Klänge entfaltete, die dem Wienerlied gar nicht so unähnlich waren. Und dies, obwohl diese Liedgattung unter ganz anderen Umständen entstanden ist – wurden sie doch in Gefangenschaft komponiert -, und daher die Ähnlichkeiten umso überraschender sind. Das Publikum jedenfalls hat es gefreut – war doch das Konzert, das Wiener Kulturgut mit Internationalem verband, als Ganzes ein voller Erfolg. Die Konzertreihe wird am Sonntag, dem 28. April um 17:00 Uhr im Cafe Allerhand fortgesetzt.