Mikrokredite: Oikocredit ist 50 – und gefordert
Oikocredit, eine Entwicklungsgenossenschaft zur Vergabe von Mikrokrediten, feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit einem positiven Geschäftsjahr und einem starken sozialen Engagement, insbesondere für Frauen in den Ländern des globalen Südens. Die Genossenschaft vergibt Klein- und Kleinstkredite, die oft nur wenige hundert Euro betragen, aber enormen Einfluss haben können. Mit diesem Startkapital können Projekte wie der Kauf von Saatgut, die Installation von Photovoltaikanlagen oder die Eröffnung eigener Geschäfte realisiert werden. Die Klimakrise bringt nun neue Herausforderungen – und das Unternehmen zieht mit.
Mikrokredite: Herausforderung hat sich gewandelt
Die Herausforderungen, mit denen Oikocredit konfrontiert ist, haben sich im Laufe der Zeit verändert. Heute stehen Umweltzerstörung, heftige Unwetter und Überschwemmungen im Mittelpunkt, die besonders wieder ärmere Menschen eher treffen. Die Auswirkungen der Klimakrise sind global spürbar. Trotzdem bleibt das Engagement der Geldgeber, die seit dem letzten Jahr alle Genossenschafter sind, unverändert. Sie investieren weiterhin ins Unternehmen, um positive soziale und ökologische Veränderungen auf der ganzen Welt zu unterstützen. Natürlich hat auch Oikocredit schnell auf diese Veränderungen reagiert und Programme entwickelt, um Gemeinschaften widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen. Der Fokus liegt dabei auf kollektiven Lösungen, die Gemeinschaften als Ganzes stärken und nicht nur einzelne Individuen.
Kreditnemer(innen) sind zu einem Großteil Frauen
Interessanterweise sind 87% der Kreditnehmer(innen) solcher Mikrokredite Frauen, die eine bemerkenswerte Effizienz in der nachhaltigen Nutzung dieser Mittel zeigen. Sie denken langfristig, investieren in die Ausbildung ihrer Kinder und tragen somit zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Gemeinschaften bei.
Oikocredit: kein herkömmliches Banken-Investitionsmodell
Anders als bei herkömmlichen Banken steht bei dieser Entwicklungsgenossenschaft nicht der finanzielle Gewinn im Vordergrund, sondern die positive soziale und ökologische Wirkung der Investitionen.
Kein Anleger habe in den 50 Jahren des Bestehens der Genossenschaft Geld verloren, betont man seitens des Managements. Die Investoren schätzen den Ansatz, Menschen in Entwicklungsländern zu unterstützen, um ein eigenes Geschäft aufzubauen und somit eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Die Idee, in Menschen zu investieren wird als richtiger Ansatz angesehen.
Seit ihrer Gründung vor 50 Jahren setzt sich Oikocredit mit Hilfe ihrer Investorinnen und Investoren für eine gerechtere und zukunftsfähigere Gesellschaft ein. Der Fokus liegt nicht auf finanziellen Gewinnen wie bei herkömmlichen Banken, sondern auf der Förderung von sozialen Projekten weltweit.