Lange Nacht der Forschung: Wieselburg mit alternativer Kohle
Chemiker, Mechatroniker, Lebensmitteltechniker oder doch Koordinator eines komplexen Energiesystems? In all diese Rollen konnten BesucherInnen in einer Nacht schlüpfen – nämlich in der Lange Nacht der Forschung, Österreichs größtem Forschungsevent, das am 24. Mai stattfand. Universitäten, Ausbildungseinrichtungen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen öffneten ihre Türen und präsentierten ihre aktuellen Forschungsprojekte. So auch im mittlerweile zur Bildungs- und Forschungsstadt gewordenen Wieselburg. Von der Fachhochschule bis zum Infineum Research BLT sind dort zahlreiche ForscherInnen tätig.
Wieselburg Vorreiter bei Forschung zu Bioenergie
In Wieselburg wurden 37 Stationen an fünf verschiedenen Standorten für die Besucher vorbereitet. Eine dieser Stationen war dem BEST – Kompetenzzentrum gewidmet (Bioenergy and Sustainable Technologies), wo unter anderem intensiv an Alternativen zur fossilen Kohlegewinnung geforscht wird. Hier wird im Rahmen des Projekts “Green Carbon” untersucht, wie aus biogenen Roh- und Reststoffen – wie zum Beispiel Kaffeeschalen – erneuerbare Kohlenstoffprodukte hergestellt werden können. Diese Produkte könnten dann bisherige fossile Kohlenstoffprodukte ersetzen.
Lange Nacht der Forschung: Pyrolyse kann CO2-Emissionen reduzieren
Der Prozess, der dabei angewendet wird, nennt sich Pyrolyse – ein Verfahren, das der Verbrennung sehr ähnlich ist. Ein Rohstoff wird unter Ausschluss von Luft erhitzt und verkohlt daher. Das ähnelt der traditionellen Methode, Holzkohle herzustellen. Im Projekt wird untersucht, welche Bedingungen in Pyrolyseanlagen erforderlich sind, um spezifische Kohlenstoffprodukte zu erzeugen. Dieses innovative System könnte zukünftig nicht nur CO2-Emissionen reduzieren, sondern auch Abfälle aufbereiten und so zur Kohlegewinnung nutzen.