Nette Leit mit Frau Major Schneitl vom Jagdkommando – Teil 2
In Teil 2 von Nette Leit mit Frau Major Schneitel vom Österreichischen Bundesheer geht es nun um die Auslandseinsätze der Offfizierin – und darum, wie sich ihr Privatleben seit der Entscheidung, eine militärische Laufbahn einzuschlagen, geändert hat.
Moderator Helmut Berg bringt gleich zu Beginn ein Foto der Angelobung ins Spiel. Der dazugehörige Zeitungsartikel sprach von “Hundert Mann und einem Befehl”, letzteres war auf sie bezogen. Schneitl erzählte, dass Sie damals Rekruten ausbildete und in der Rolle des Gruppenkommandanten tätig war. Diese ersten Schritte, das Gelernte in die Praxis umzusetzen, war für sie sehr interessant und prägend.
Bundesheer: Berufliches und privates All-in
Auch Ihr Privatleben hat sich beim Bundesheer verändert: Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und hat ihren Mann während der Ausbildung zur Fluglotsin an der Militärakademie kennengelernt. Die gemeinsame Ausbildung und die gleichen Interessen führten dazu, dass sie sich ineinander verliebten. Seit nunmehr zehn Jahren sind Sie verheiratet. Sie hat damit neben der beruflichen Erfüllung also auch im Privatleben ihr Glück beim Bundesheer gefunden.
Schneitl: “Eine Uniform, viele Möglichkeiten”
Danach war sie jahrelang als Fluglotsin im dritten Bezirk in Wien tätig. Doch nach der Geburt ihres zweiten Kindes entschied sie, nicht mehr in Wien zu arbeiten und bewarb sich erfolgreich auf eine Stelle in der Öffentlichkeitsarbeit beim Jagdkommando. Ein weiterer Höhepunkt Ihrer Karriere war der Auslandseinsatz 2011 in Sarajevo, wo Sie für die Hubschrauber des österreichischen Kontingents zuständig waren. Während der dortigen großen Schneekatastrophe im Winter 2011/2012 flogen die Österreicher Hilfseinsätze, brachten Menschen in Krankenhäuser und unterstützten so die Bevölkerung. Diese vielfältigen und anspruchsvollen Tätigkeiten empfand sie als sehr interessant, insbesondere als es darum ging, das Land kennen zu lernen. Sie betont, das gerade für Frauen die Chancen, Bereiche zu wechseln und sich zu verbessern, beim Heer sehr vielfältig sind.
Hinter den Kulissen des Bundesheeres
“Wenn die Zivilisten ihre Freizeit haben, beginnt für uns das militärische Handwerk”, betont Schneitl, angesprochen auf ein Foto, das sie mit Tarnfarbe im Gesicht zeigt. Es entstand in einem Truppenoffizierslehrgang, wo es ums Führen im Gefecht ging. Hier ging es genau um die Rolle, für die sie eigentlich vorgesehen ist, nämlich trotz Führens, trotz Anstrengung einen klaren Kopf zu behalten. Dabei kam sie auch an ihre Grenzen, lernte aber auch, diese zu verschieben. Sportliche Fitness bezeichnet sie dabei als das Um und Auf.
Vom Werbefilm zum Ernstfall
Sie selbst wirkte in einem Werbefilm des Bundesheeres zum Nationalfeiertag mit, was eines ihrer persönlichen Highlights in ihrer Karriere darstellt. Dabei arbeitete sie eng mit dem Regisseur Stefan Ruzowitzky zusammen und organisierte auch Teile des Drehs. Es ging dabei um Evakierungen von Österreichern aus Krisengebieten – den Film können Sie im Abspann des Talks anklicken und ansehen. Auch unten im blauen Link finden Sie ihn. Anschließend kam das Gespräch auf den Einsatzfall. Während die Auslandseinsätze ja freiwillig erfolgen, müsse man sich dessen natürlich bewusst sein, dass man im Falles des Falles auch das Land verteidigen müsse, denn das sei ja die Hauptaufgabe des Heeres per Gesetz, so die Offzierin. Sie plane nicht unbedingt einen Karrieresprung, wichtig sei für sie, dass sie einfach gerne in die Arbeit geht, betont sie zum Schluss.