Reallohnverlust: Arbeiterkammer NÖ fordert rasches Handeln
Im Jahr 2023 lag das Medianeinkommen in Niederösterreich bei 2.655 € brutto. Im Vergleich zu 2022 entspricht dies zwar einem nominalen Anstieg von rund 8 %. Allerdings zeigt sich bei Einberechnung der mittlerweile dazugekommenen Teuerung, Inflation und neuen Steuern ein anderes Bild: Real ist das Einkommen sogar um 0,5 % gesunken. Angesichts dieser Entwicklung fordert die Arbeiterkammer NÖ eine Lohnerhöhung, die deutlich über der Inflationsrate liegt, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu sichern.
Bedrohung des Wohlstands durch den Reallohnverlust
Die AK sieht durch die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen den Wohlstand der Bevölkerung gefährdet. Besonders die Belastungen durch steigende Wohn-, Energie- und Lebenshaltungskosten stellen eine enorme Herausforderung dar. Ein Beispiel sind die geplanten Erhöhungen der Netzkosten um über 30 % in Niederösterreich, die vor allem Haushalte mit geringerem Einkommen stark treffen – wir berichteten (siehe Videoeinblendung am Ende dieses Beitrages oder blauer Link unten). Neben Lohnerhöhungen fordert die Kammer auch verbesserte Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Aufwertung von Frauendominierten Branchen. Derzeit gelten in Österreich rund 200.000 unselbstständig Beschäftigte trotz Erwerbsarbeit als armutsgefährdet – eine für die AK untragbare Situation.
Regionale Unterschiede und Forderungen der AK NÖ
Im Bezirk Mödling beispielsweise beträgt das Medianeinkommen 2.644 € und liegt damit leicht unter dem niederösterreichischen Durchschnitt. Dennoch hat das Land zahlreiche LeistungsträgerInnen, deren Engagement laut der Arbeiterkammer stärker honoriert werden muss. Die AK verlangt eine spürbare Reallohnsteigerung und eine Anhebung der Mindestlöhne, denn “ein Enkommen zu haben muss auch heißen, ein Auskommen zu haben”, so AK NÖ- Präsident Markus Wieser.
Rasches handeln gefragt, so die Arbeiterkammer NÖ
Die ArbeitnehmerInnenvertreter warnen vor den Folgen eines ungebremsten Anstiegs der Belastungen und fordern ein rasches Handeln. Ziel müsse es sein, die Einkommenssituation zu stabilisieren und die Wertschöpfung gerechter zu verteilen, damit die Bevölkerung in Niederösterreich wieder von ihrer Arbeit leben kann, denn sonst stehe man am Beginn einer Abwärtsspirale in Sachen Reallohnverlust, so betont man seitens der AK.