Frankenstein im Mödlinger Stadttheater: Die dunkle Fiktion
Das Stadttheater Mödling widmet sich zur Weihnachtszeit einer düsteren und hochaktuellen Thematik. Mit „Frankenstein“, einer schaurig-schönen Dark-Science-Fiction-Inszenierung unter der Leitung von Intendant Bruno Max nach Mary Shelley, wird ein Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart geschlagen. Es kann als Warnung an “unbedachte” technologische Forschritte wie KI verstanden werden. Wir waren bei der Erstaufführung von Frankenstein im Mödlinger Stadttheater am 7. Dezember dabei.
Die Problematik des Erschaffens
Im Fokus steht das Konzept des “Lebens aus der Leblosigkeit”, das besonders für das Monster Frankenstein fundamentale Konflikte mit sich bringt. Diese Problematiken halten auch der Gesamtgesellschaft einen Spiegel vor. Das Stück zeigt, wie der Mensch Dinge erschafft, deren langfristige Konsequenzen schwer abzusehen sind – ein Thema, das angesichts aktueller technologischer Entwicklungen relevanter denn je ist. Wie zu Frankensteins Zeiten überholt auch heute die technische Machbarkeit oft die gesellschaftliche Sinnhaftigkeit. Die Inszenierung fungiert sowohl als Spiegelbild als auch als Warnung vor einem unkontrollierten technischen Fortschritt, der gesellschaftliche und ethische Fragen vernachlässigt.
Frankenstein im Mödlinger Stadttheater: Es geht ums Existenzielle
Im Zentrum stehen aber ganz existenzielle Fragen: Was macht den Menschen aus? Wie beeinflusst technische Machbarkeit moralische Grenzen? Die Inszenierung beleuchtet den Konflikt zwischen Schöpfer und Geschöpf und zeigt, wie Frankensteins Monster die Suche nach Liebe und Geborgenheit spiegelt. Dabei werden gesellschaftliche Problemfelder offenbart, die über die Geschichte hinausreichen und einen kritischen Blick auf die Menschheit werfen. Wie einst Frankenstein, steht die heutige Gesellschaft vor ethischen Herausforderungen technischer Innovationen. Noch bis zum 21. Dezember bietet das Stadttheater Mödling eine spannende und nachdenkliche Auseinandersetzung mit diesen zeitlosen Themen.