Flughafen Wien: Rekordjahr 2024, Verbesserungen 2025
Das Jahr 2024 war für den Flughafen Wien mit 31,7 Millionen abgefertigten Passagieren und einem Gesamtumsatz von einer Milliarde Euro ein Rekordjahr – sogar das beste in der 70jährigen Geschichte des Airports. Auch die knapp 300.000 Tonnen beförderter Fracht markierten ein “Alltime High”, doch der Flughafen will auch 2025 wachsen. Am 17. Jänner erläuterte das Vorstandsduo Julian Jäger und Günther Ofner das Erreichte – und gibt einen Ausblick auf das noch junge, neue Jahr.
Reisen von Wirtschaftsflaute bisher unbetroffen
Für 2025 rechnet der Vorstand mit einem Umsatzanstieg auf 1,08 Milliarden Euro und mit rund 32 Millionen Passagieren. Das würde ein ein nur kleines Wachstum bedeuten. “Wir sind wir hier vorsichtig optimistisch, diese Zahlen hängen von der Entwicklung der geopolitischen Lage ab, speziell im Nahen Osten und in der Ukraine, aber auch von der wirtschaftlichen Entwicklung in Österreich”, so Jäger. Hier sieht man seitens des Flughafens Stagnation und Konsumverzicht, “doch es gibt eine einzige maßgeblich Ausnahme – und das ist das Reisen”, stellt wiederum Ofner fest.
Flughafen Wien: Neue Fluglinien, neue Destinationen
2024 war das Comebackjahr vieler Fluglinien. All Nippon Airways (ANA) oder Air Arabia sind an den Flughafen Wien zurückgekehrt. Emirates fliegt wieder mit dem Doppelstock-Airbus A380 und hat auf der zweiten Verbindung nach Dubai in der Boeing 777 ein Premium Economy Klasse eingeführt – als eine der ersten Destinationen innerhalb der Airline aus den Emiraten. Die griechische SkyExpress ist neu in Wien, unter den Rückkehrern befindet sich hingegen Hainan Airlines mit Verbindungen nach Shenzhen und nach Chengdu. Und 2025 hat sich schon die Fluglinie Scoot (siehe Beitragsbild), eine Tochter der Singapore Airlines, angekündigt. Condor hingegen startet eigene Zubringerflüge nach Frankfurt – um bequeme Umsteigemöglichkeiten in ihr Netz an Urlaubs-Ferndestinantionen zu ermöglichen.
Terminalerweiterung im Gange, Bau der dritten Piste noch nicht terminisiert
Das ist Grund genug für den Airport, Ausbaupläne voranzutreiben. “Nach den schwierigen Corona-Jahren tritt unser Unternehmen jetzt in eine Phase großer und intensiver Investitionen ein und wir werden daher im Jahr 2025 rund 300 Millionen Euro investieren – den größten Teil davon in Baumaßnahmen, insbesondere in die Terminal-Süderweiterung”, so Ofner. Kredite seien dafür keine notwendig. Über den Bau der dritten Piste hingegen ist noch keine Entscheidung gefallen, hier werde man den Entscheidungsspielraum bis 2026 ausnützen. Baubeginn könne aber aus rechtlicher Sicht jederzeit sein, wie der Vorstand betont.
Auch andere Flughäfen in der Gruppe erfolgreich
Neben dem Flughafen Wien sind die Airports in Malta und Kosice Teil der Flughafen Wien-Gruppe. Auch sie bereiten den Vorständen Grund zur Freude: In Malta bedeuten 9 Millionen Passagiere im letzten Jahr ein Wachstum von 15%. In Kosice waren es über 700.000 Passagiere – ein Wachstum von 18%. Die beförderte Frachtmenge in wien selbst ist 2024 um 21% gestiegen – profitiert hat der Flughafen hier vor allem durch seine gute geographische Lage. “Im letzten Jahr ist der Vertrag mit Lufthansa Cargo um vier Jahre verlängert worden, das ist ein ganz wichtiger Schritt”, betont man seitens des Airports.
Wünsche an die Politik
“Wir sind ein wesentlicher Treiber für die Wirtschaft und Tourismusentwicklung und dementsprechend, glaube ich, brauchen wir einen politischen Kurswechsel, wo man bei der österreichischen Luftfahrtpolitik sich mehr hin zu einer Wachstumsorientierung anstelle der bisherigen Politik der Verhinderung und der Beschränkung orientiert”, betont Jäger vor der Presse. Man möchte als Wachstumsbranche wahrgenommen werden. Der Airport plädiert daher dafür, dass es zu keiner Erhöhung der Steuern im Fluggeschäft kommt – doch das für die Fluggäste wichtigste sagt der Dachverband der Flughafenbetreiber ACI: Der Wiener Airport ist pünktlich – sogar der pünktlichste Flughafen im Lufthansa-Verbund.