Liesinger Musikherbst: Schmusechor – volles Haus
Der Schmusechor bildete den krönenden Abschluss des Liesinger Musikherbsts 2023. Ein ausverkauftes Haus am Liesinger Platz und über 40 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne sorgten für Gänsehautfeeling und Emotion pur.
Hinter dem Namen Schmusechor steckt eine interessante Geschichte. “Der Name ist entstanden, als ich mit meinem Exfreund damals im Bett gelegen bin und wir haben uns überlegt welcher Name würde zu einem Chor von mir passen. Schmusen und singen sind beides Sachen, die man mit dem Mund macht und für die man sehr viel Leidenschaft braucht, deswegen fand ich den Namen eigentlich sehr passend. Mittlerweile beschreibt er uns als menschliche Gruppe einfach wahnsinnig gut – wir sind sehr zärtlich miteinander. Sobald man Musik miteinander macht, wird schon von einem verlangt, dass man sehr viel Gefühl zum Ausdruck bringt, es ist ein sehr nackter Raum, in dem man sich trifft und ich finde, da passt Schmusechor sehr gut zu diesem sehr vertrauensvollen Raum”, betont Verena Giesinger, Leiterin des Chors.
Der Chor verändert sich laufend, immer abhängig davon, was die einzelnen Sänger in die Formation einbringen. “Es entsteht dann wirklich auf der Bühne so eine eigene Dynamik – man merkt es dann oft gar nicht einmal, wenn es wirklich eng ist – und es hat doch was, wenn wir nah beieinander stehen, weil man spürt sich, man tanzt miteinander und man ist dann wirklich so eine eine Gruppe – so ein eigener Organismus – und ich glaube, für das Publikum ist es dann auch schön zu beobachten, was da entsteht”, so die Sopranistin des Chors.Der Schmusechor beim Liesinger Kulturherbst: “Wir werden überall gebraucht”
Der Chor will raffinierte Songs und Arrangements auf die Bühne bringen und mit den Kostümen und dem Auftreten ein wenig provozieren. Soweit die Eigendefinition der kreativen Kraft des Schmusechors. Die Interaktion zwischen den Musikern und den Zuschauern ist hier besonders wichtig, weil man immer versucht, “die Leidenschaft, die wir auf die Bühne bringen, den Leuten mitzugeben, die Freude die Freude an der Musik, sich vielleicht doch mal etwas trauen, was man sich vielleicht nicht zutrauen würde, ein Bisschen aus er Komfortzone rausgehen – ich glaub, all das vermittelt der Schmusechor beim Singen und auch beim Schmusen.”
“Der Schmusechor schafft einen Raum, wo man sein darf, wie man ist, wo man auch spüren darf, was man eigentlich braucht und was man sich wünscht und ich glaube, dass es diese Räume dann auch braucht, um auch aktiv zu werden und sich gemeinsam zu verbünden und die, die Welt zu einem besseren Ort zu machen”, hört man, wenn man Mitwirkende des Chors fragt. Bleibt die Frage: Liebt sich Liesing zu wenig oder wer braucht den Schmusechor? “Ich finde, wir werden überall gebraucht, wir befinden uns ja auch in einer Zeit, die politisch sehr herausfordernd ist, es gibt gerade Kriege an sehr vielen Orten auf der Welt – also ich denke, nicht nur Liesing braucht uns, sondern ja, die ganze Welt braucht den Schmusechor”, so die Chorleiterin.