ÖGB-Vorsorgegespräche: Nachhhaltigkeit bei Pensionen gefordert
Die Vorsorgegespräche 2023 im Katamaran des ÖGB legten einen besonderen Fokus auf die Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, die Nachhaltigkeit und Armutsbekämpfung zum Ziel hat. Die Podiumsdiskussion mit den Sozialpartnern konzentrierte sich insbesondere auf die Frage, wie die betriebliche Altersvorsorge einen Beitrag zur Erreichung der österreichischen Nachhaltigkeitsziele leisten kann.
Die Diskussionsteilnehmer betonten die Wichtigkeit eines stabilen und nachhaltigen Pensionssystems für die Zukunft, insbesondere im Kontext eines echten Dreisäulensystems. Die erste Säule, das staatliche Pensionssystem, wird als solide betrachtet, während die Einführung flächendeckender Betriebspensionen als starke zweite Säule angesehen wird, wo der Ausbau aber noch fehlt. Auch die individuellen Privatpensionen als dritte Säule sollten gestärkt werden.
Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die finanzielle Sicherheit von Geringverdienerinnen, vor allem Frauen, im Alter gelegt. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass Anpassungen an der staatlichen Prämienregelung notwendig sind, um sicherzustellen, dass GeringverdienerInnen angemessen von der betrieblichen Altersvorsorge profitieren können.
Die Notwendigkeit, Frauen die Möglichkeit zu geben, Vollzeit zu arbeiten, wurde ebenfalls hervorgehoben. Hierbei spielten jedoch nicht nur Pensionssysteme, sondern auch ausreichende Kinderbetreuungseinrichtungen eine entscheidende Rolle.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Absicherung von Menschen mit ordentlicher Erwerbsbiografie im Alter, um Armut zu verhindern. Die Diskussionsteilnehmer betonten die Inklusivität des Rentenversicherungssystems und die Bedeutung, möglichst viele Versicherungsverhältnisse abzudecken.
Die Sorge der jüngeren Generation bezüglich der zukünftigen Pensionen wurde ebenfalls angesprochen, wobei die demografische Herausforderung durch die Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation hervorgehoben wurde. Die wichtige Rolle des Staates in der Demografieanpassung kam zur Sprache, um das Pensionssystem für kommende Generationen zu sichern.
Die Diskussion schloss mit dem Appell für eine betriebliche Zusatzpension für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich. Der im Regierungsprogramm vereinbarte Generalpensionskassenvertrag wurde als potenzielle Lösung vorgestellt, die die sozial nachhaltige Zukunft Österreichs fördern könnte. Die Teilnehmer hoffen darauf, dass die Politik die Vernunft einschaltet und diesen Schritt in der aktuellen Legislaturperiode umsetzt.