Nette Leit mit OnAir Studios Gründern Buozid & Maier – Teil 1
Die OnAir Studios im 15. Bezirk von Wien sind ein eindrucksvolles Beispiel für Mut und Kreativität in der Medienbranche. Die Gründer, Heikel Ben Buozid und Martin Maier, haben eine alte, seit über 20 Jahren leerstehende Schlosserei in ein hochmodernes Film- und Streamingstudio umgewandelt. Sie sind beide Absolventen der Filmakademie und wurden so auch zu Filmschaffenden. So entstand ein Film über den Tunesischen Frühling 2011 und das Drama “The Gatekeeper”.
Studios mit modernster Aussstattung
Mit großem Aufwand und trotz zahlreicher Herausforderungen, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, wurde der Umbau realisiert. Das Studio bietet nun eine Vielzahl an Möglichkeiten, darunter Live-Streamings, Werbeproduktionen, Musikvideos und Audio-Podcasts. Eine besondere technische Ausstattung, wie eine Hohlkehle und schallisolierte Räumlichkeiten, stellt sicher, dass audiovisuelle Projekte auf höchstem Niveau umgesetzt werden können. Die zentrale Lage und die gute Verkehrsanbindung, machen das Studio zusätzlich attraktiv.
“Hello Democracy”: Tunesien im arabischen Frühling
Ein zentraler Aspekt der beruflichen Arbeit der beiden ist aber die Verbindung von persönlicher Geschichte und kreativem Schaffen. Heikel, der in Deutschland geboren wurde, aber tunesische Wurzeln hat, nahm die historischen Ereignisse des arabischen Frühlings zum Anlass, gemeinsam mit seinem Team die Dokumentation “Hello Democracy” über die ersten freien Wahlen in Tunesien zu drehen. Diese Arbeit spiegelt den gesellschaftlichen Wandel und die Bedeutung von Demokratie in einem Land wider, das jahrzehntelang von autoritären Strukturen geprägt war. Der Spielfilm “The Gatekeeper” von Martin Maier wiederum ist ein Drama über eine mysteriöse Frau und ihre ungewöhnliche Beziehung zu einem Radfahrer, den sie mit ihrem Auto anfährt, woraus sich dann eine “Amour Fou” entwickelt.
Die österreichische Filmindustrie – eine Herausforderung
Martin Maier lenkt das Gespräch dann auf die Hürden bei der Finanzierung von Spielfilmen in Österreich. Große Filmprojekte seien stark von Fördergeldern abhängig, die durch öffentliche Institutionen bereitgestellt werden. Der langwierige und oft unsichere Prozess der Mittelbewilligung bedeutet, dass vielversprechende Filmprojekte häufig nicht realisiert werden können. Die Konkurrenz sei groß: “Wenn du drei von vier Finanzierungspartnern überzeugt hast, der vierte aber abspringt, dann fängst du wieder bei null an”, so der Studiomitbetreiber zu den harschen Verhältnissen, die hier herrschen. Die freie Finanzierung sei sehr schwierig und es gebe nur wenige Beispiele, wo dies auch gelang.
OnAir Studios auf Zukunft gepolt
Nicht nur deswegen verfolgen die beiden Studiobetreiber eine diversifizierte Ausrichtung. Neben klassischen Filmproduktionen setzen sie auf moderne Dienstleistungen wie Streaming, Liveübertragungen und Werbung, die eine breitere Zielgruppe ansprechen. “Alles, was audiovisuell umsetzbar ist und qualitativ hochwertig sein soll, können wir auch machen”, so Heikel. Die beiden Gründer möchten damit zeigen, wie kreative Visionen auch unter schwierigen Bedingungen realisiert werden können und geben damit Hoffnung für eine lebendige Medienlandschaft in Österreich.